Warning: php_uname() has been disabled for security reasons in /webspace/25/69796/dwz-psychotherapie.de/wp-content/plugins/googleanalytics/tools/class-support-logging.php on line 159
Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen sind Störungen in der Interaktion mit anderen „normalen” Menschen.

Um eine „Persönlichkeitsstörung” zu diagnostizieren, muss die betroffene Person einen deutlichen Leidensdruck verspüren.

Unter dem Begriff werden verschiedenste Erlebens- und Verhaltensmuster zusammengefasst, die meist schon seit der Jugend bestehen und welche die zwischenmenschlichen Beziehungen und das Befinden der betroffenen Person in der sozialen Umwelt (meist) unvorteilhaft beeinflussen.

Weil diese Verhaltensmuster zeitlich konstant und situationsübergreifend deutlich werden, hebt sich die jeweilige “Persönlichkeit” durch Besonderheiten im Fühlen, Denken, Wahrnehmen und Verhalten von ihrer Umwelt ab.

Die betroffene Person kann nicht anders reagieren, selbst wenn się wollte.

Diese Besonderheiten haben sich meist entwickelt, weil eine frühere, extreme Lebenssituation dies verlangt hat oder nicht anders bewältigt werden konnte. Alternative Lernerfahrungen blieben den Betroffenen verwehrt oder unzugänglich.

Typische Symptome bei einer Persönlichkeitsstörung

Ihre Besonderheiten werden deshalb von betroffenen Personen oft gar nicht als solche erlebt – vielmehr haben sie eher das Gefühl, ihre Mitmenschen verhielten sich ungewöhnlich oder sonderbar.

Die Mitmenschen haben den gleichen Eindruck vom Betroffenen und empfinden seine Verhaltensweisen und Interaktionsziele befremdlich. Oft gewinnt man den Eindruck, die Betroffenen würden Beziehungsspiele spielen, bei denen sonderbare Regeln gelten.

Deshalb werden Betroffene oft gemieden und leiden sehr stark an den Folgen dieser Ausgrenzung.

Es gibt bislang insgesamt 10 klinisch anerkannte Persönlichkeitsstörungen, die nach Grundmustern eingeteilt werden, welche mit typischen (in dieser Person extrem ausgeprägten) Verhaltensmerkmalen, Interaktionsstilen, Interaktionsstrategien und Grundannahmen einhergehen.

 Sonderbar – Exzentrisches Grundmuster:

1. paranoide Persönlichkeitsstörung

Verhaltensmerkmale: fanatisch, querulatorisch, rechthaberisch
Interaktions-Stil: rechtsbewusst, scharfsinnig, wachsam
Interaktions-Strategien: Vorsicht, Wachsamkeit, Misstrauen, Argwohn

Grundannahme: Menschen sind potenzielle Gegner oder Feinde

2. schizoide Persönlichkeitsstörung

Verhaltensmerkmale: gleichgültig gegenüber sozialen Beziehungen, isoliert
Interaktions-Stil: zurückhaltend, selbstbewusst, einzelgängerisch
Interaktions-Strategien: Autonomie, Rückzug

Grundannahme: Ich brauche viel Raum, Zu viel Nähe ist bedrohlich.

3. schizotypische Persönlichkeitsstörung

Verhaltensmerkmale: exzentrisch, Verzerrungen in Wahrnehmung und Denken
Interaktions-Stil: ahnungsvoll, sensibel
Strategien: magisches Denken, Aberglaube

Grundannahme: Ich spüre die Dinge hinter den Dingen

 Dramatisch-Emotional-Launisches Grundmuster

4. Borderline-Persönlichkeitsstörung

Verhaltensmerkmale: impulsiv, instabil hinsichtlich Stimmung, Beziehung und Selbstbild
Interaktions-Stil: spontan, sprunghaft
Interaktions-Strategien: Idealisierung und Entwertung, wechselnde intensive Beziehungen

Grundannahme: Andere sind entweder gut oder böse.

5. histrionische Persönlichkeitsstörung
Verhaltensmerkmale: dramatisierend, emotionalisierend, oberflächlich, egozentrisch
Interaktions-Stil: expressiv, emotional, selbstdarstellend
Interaktions-Strategien: theatralisches Verhalten, impressionistisches Denken

Grundannahme: Ich muss imponieren und im Mittelpunkt stehen, um wahrgenommen zu werden.

6. narzisstische Persönlichkeitsstörung
Verhaltensmerkmale: Bewunderung verlangend, manipulativ, kritikunfähig
Interaktions-Stil: von sich selbst überzeugt, ehrgeizig, empfindsam
Interaktions-Strategien: Selbstverherrlichung, Konkurrenzverhalten, Machtstreben

Grundannahme: Ich bin etwas Besonderes.

7. antisoziale Persönlichkeitsstörung
Verhaltensmerkmale: verantwortungslos, kein Mitgefühl oder Reueempfinden, kriminell
Interaktions-Stil: abenteuerlich, risikofreudig
Interaktions-Strategien: Angriff, Kampflust, ausbeuterisches Verhalten

Grundannahme: Andere sind dazu da, um ausgenutzt zu werden

 Aengstlich, Furchtsam, Vermeidendes Grundmuster:

8. selbstunsichere Persönlichkeitsstörung

Verhaltensmerkmale: angstbetont, schüchtern, fehlende soziale Kompetenz
Interaktions-Stil: selbstkritisch, zurückhaltend, vorsichtig
Interaktions-Strategien: Vermeidung, Hemmung

Grundannahme: Ich könnte verletzt werden.

9. dependente Persönlichkeitsstörung

Verhaltensmerkmale: unterwürfig, entscheidungsunfähig, abhängig, anklammernd
Interaktions-Stil: loyal, anhänglich
Interaktions-Strategien: Hilfe suchendes Verhalten, Anhänglichkeit

Grundannahme: Ohne Andere bin Ich hilflos

10. zwanghafte Persönlichkeitsstörung

Verhaltensmerkmale: rigide, perfektionistisch
Interaktions-Stil: gewissenhaft, sorgfältig
Interaktions-Strategien: Perfektionismus, Kontrolle, Systematisierung

Grundannahme: Ich darf keine Fehler machen.

Typische Auslöser und Ursachen einer Persönlichkeitsstörung

Die Entwicklung einer spezifischen Persönlichkeitsstörung ist komlex und vielschichtig.

Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass się sich nur in dauerhaft belastenden Lebensumfeldern entwickeln kann – hauptsächlich in der Kindheit und Jugend; seltener auch im Erwachsenenalter.

Die Lern- und Erfahrungsmuster dieser Lebensumfelder begünstigen in besonderem Maße die Entwicklung bestimmter Persönlichkeitsmerkmale. Und meist dienten diese Persönlichkeitsmerkmale dem Betroffenn zum damaligen Zeitpunkt als absolut notwendige Bewältigungsstrategie zum emotionalen oder gar körperlichen Überleben.

Deshalb ist się (die Bewältigungsstrategie) auch im Erwachsenenleben allgegenwärtig und stets einsatzbereit. Selbst wenn die ursprünglichen Gefahren gar nicht mehr – oder nur in verminderter Form bestehen.

Oft sind sich von Persönlichkeitsstörungen Betroffene vieler Bedürfnisse gar nicht bewusst, deren Erfüllung für „normale” Menschen selbstverständlich ist (z.B. Liebe, Schutz, Anerkennung, Vertrauen ).

Es schadet also nicht, Betroffenen mit ein wenig mehr Nachsicht zu begegnen!